Die NoCover Story


Ein Jubiläum ist wieder einmal angesagt. Die 100. Ausgabe der NoCover ist erschienen und langsam ist es einmal an der Zeit, die Geschichte der NoCover zu schreiben. Also halten wir uns nicht lange mit Vorreden auf und fangen einfach gleich an:

Am Anfang war ein Club

Ganz am Anfang der Geschichte steht der TCP Computerclub. Es handelte sich dabei um einen Amiga/C64 Club, der schon damals auf dem Prinzip "User helfen User" aufgebaut war und vor mir gegründet wurde.

Es dauerte nicht lange und ich machte die Bekanntschaft mit Michael, dem Gründer des APC Clubs. Ich hab' ehrlich gesagt nicht mehr die geringste Ahnung, wie wir uns kennen gelernt haben, aber das ist ja auch nicht unbedingt wichtig :) Auf jeden Fall hatten wir irgendwie die gleiche Wellenlänge was Amiga-Clubs betraf und so stand einer Zusammenarbeit nichts im Wege.

Obwohl der APC ein Club mit Hauptthema Amiga und Amstrad war, wurde nach einigen Treffen eines sehr schnell klar:

Beide Clubs sollten zusammenarbeiten, um den Usern mehr bieten zu können. So wurde aus dem TCP und APC der APC & TCP Computerclub. Michael vom APC war auch der Herausgeber der Amiga Fire, welches vor der NoCover-Zeit dann schnell das Clubmagazin des APC & TCP wurde.

Michael und ich hatten uns die Arbeit für den Club so gut wie es ging aufgeteilt. Michael kümmerte sich um das Erstellen der Amiga Fire und ich organisierte die Mitgliederverwaltung sowie das Verschicken des Club-Magazines.

Es dauerte nicht lange und es kam ein weiterer Club dazu, den Nils S. leitete. Peinlicherweise muss ich zugeben, dass ich nicht mehr weiß, wie der Club sich überhaupt nannte. Irgendwie ist mir der Name Chaos-Computerclub in Erinnerung, aber beschwören könnte ich das nicht. Allerdings haben wir uns relativ schnell wieder von Nils getrennt, da von seiner Seite im Grunde nur heiße Luft kam und einige Sachen abgelaufen sind, die man nicht unbedingt in einer Partnerschaft haben sollte. Das Ganze hatte dann auch noch einige rechtliche Folgen... aber darauf will ich hier nicht genauer eingehen. Nils ist dann sowieso spurlos von der Oberfläche verschwunden.

Nach kurzer Zeit hatte Michael keine Zeit und Lust mehr an der Clubarbeit und stellte das Magazin Amiga Fire ein und schied aus dem Club sowie aus der Amiga-Scene aus. Somit stand der APC & TCP erstmal ohne Clubmagazin und mit mir alleine da. Das sollte allerdings nicht lange der Fall sein. Jürgen, der SysOp der Mailbox Another World, gründete zur gleichen Zeit das Magazin NoLimit, welches genau wie die Amiga Fire und später auch die NoCover mit dem genialen Programm Magnetic Pages erstellt wurde.

Der Vertrieb

Neben den ganzen "Club-Geschichten" gab es aber auch noch viele andere Ereignisse. Ich lernte über den Club viele Programmierer kennen, die von diversen Publishern ziemlich enttäuscht waren. Also habe ich nicht lange nachgedacht und ein Gewerbe mit dem Namen APC & TCP Vertrieb gegründet. Wichtig ist, dass der Club und der Vertrieb immer zwei verschiedene Sachen waren! Es wurde dann auch sehr bald unser erstes Spiel 1990 und unsere erste Anwendung Databench veröffentlicht. Das Konzept des Vertriebes ist bis heute erfolgreich und inzwischen wurden weit mehr als 40 kommerzielle Amiga-Titel veröffentlicht.

Sämtliche Ausgaben der NoCover
befinden sich auf der
InfoCD von APC & TCP.

NoLimit

Aber zurück zur NoCover-Geschichte: Schnell kamen wir zu einer Einigung, dass die NoLimit zum "unoffiziellen" Clubmag des APC & TCP werden sollte. Natürlich fingen unsere Clubmitglieder sofort an, Artikel zu schreiben und die erste Ausgabe der NoLimit war ein voller Erfolg. Nur leider hielt der Jürgen absolut nichts von Pünktlichkeit. Nachdem von uns unzählige Artikel für die zweite Ausgabe der NoLimit eingeschickt wurden und nach mehreren Monaten immer noch keine zweite Ausgabe erschienen ist, habe ich zusammen mit einigen Clubmitgliedern mehr oder weniger in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die NoCover gegründet. Innerhalb von wenigen Tagen wurde die erste Ausgabe der NoCover erstellt und an rund 100 Clubmitglieder verschickt. Natürlich wurde sie auch in der Clubmailbox High Voltage und im eigenen Netz Alcatraz veröffentlicht.
Übrigens: Von der NoLimit ist niemals eine zweite Ausgabe erschienen.

Außerdem hatte ich die Schnautze von den so genannten Partnerschaften und Zusammenarbeit absolut voll. Ich entschloss mich, den Club komplett neu unter dem Namen APC & TCP zu gründen. Auf jede Art von Partnerschaft verzichtete ich und nahm das Zepter komplett allein in die Hand. Das passte zwar einigen Usern nicht, aber nach dem, was alles in der Vergangenheit abgelaufen ist, wollte ich mich nicht mehr auf irgendwelche dubiose Partner einlassen. Nie wieder, war mein Motto und daran habe ich mich bis heute gehalten.

Die erste NoCover

Die erste Ausgabe der NoCover erschien dann am 1.2.1994 und damals war es unser Ziel, alle 6 Wochen eine neue Ausgabe erscheinen zu lassen. Die Resonanz der User war aber so extrem gut, dass bereits nach wenigen Ausgaben die Erscheinungsweise auf monatlich umgestellt wurde. Aber nicht nur das. Bereits ab der 6. Ausgabe erschien die NoCover dann auf zwei Disketten. Damals gab es noch so viele "Schreiberlinge", dass wir grundsätzlich bei jeder Ausgabe Artikel auf spätere Ausgaben verschieben mussten, weil die 2 Disketten einfach voll waren. Ich hatte damals echt das Problem, dass wir einfach keinen Platz hatten, um alle Artikel zu veröffentlichen. Es gab dann natürlich viele Überlegungen, wie man diesen Umstand verbessern könnte. Es gab überlegungen, die NoCover zum Beispiel auf 3 Disks oder sogar auf CD-ROM zu veröffentlichen.

Aber aus Kostengründen wurde das schnell wieder verworfen. Das Hauptproblem waren dabei nicht einmal unbedingt die Disk- oder CD-ROM-Kosten, sondern einfach die Portokosten. Das Porto für 2 Disketten kostete damals DM 1,30. Für 3 Disketten oder eine CD-ROM hätten wir satte DM 3,- für das Porto berappen müssen. Bei 12 Ausgaben im Jahr wären das schon allein satte DM 36,- nur für das Porto gewesen. Dazu noch die Kosten für andere Umschläge, Produktionskosten usw. und wir wären ganz schnell auf einen Abopreis von DM 80,- gekommen. Wir waren der Meinung, dass dies ein Preis wäre, den niemand zahlen würde. Und so blieben wir bei der 2-Disketten-Version.


Das Inhaltsverzeichnis der ersten NoCover.

Lange Zeit haben wir dann das Anzeige-Programm Magnetic Pages benutzt. Magnetic Pages war ein geniales Anzeige-Prgramm für die NoCover. Aber leider ist das Erstellen eines DiskMags mit diesem Programm absoluter Horror. Deswegen habe ich nach rund 40 Ausgaben versucht, ein neues, eigenes Anzeigeprogramm für die NoCover zu bekommen. Schnell hatte ich auch den Programmierer Markus Pöllmann (bekannt durch Flyin High, Phönix usw.) überredet, uns dabei zu helfen. Aber Markus hatte leider auch nicht beliebig viel Zeit für die Programmierung und so wurde nach einiger Zeit bechlossen, dass die NoCover in HTML erscheinen soll. Gesagt, getan. Seit der Ausgabe 50 ist die NoCover dann in HTML erschienen. Viele User finden noch bis heute, dass diese Maßnahme nicht die richtige war. Aber eine andere Alternative gab es leider nicht. Außerdem wurde zu der Zeit das Internet auch immer populärer und natürlich hatten auch wir eine Homepage, wo wir die NoCover anbieten wollten. Das Internet ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum in den letzten 20 Ausgaben der NoCover immer weniger Artikel erschienen sind.

Mitte 1996 bin ich dann schwer erkrankt, woran sich bis heute leider nichts Wesentliches geändert hat. Ich habe zu der Zeit mehr Zeit bei Ärzten und in Krankenhäusern verbracht als zu Hause. Außerdem hatte ich mir das Projekt Amiga Future auferlegt und der Vertrieb kostete mich auch sehr viel Zeit. Ich hatte einfach zu viele Projekte am Laufen und nebenbei arbeitete ich auch noch als Redakteur bei der Amiga Games, Amiga Magazin und diversen anderen.

Die NoCover war ein Projekt, das mich extrem viel Zeit und auch Geld kostete. Gewinn habe ich mit dem Mag niemals gemacht und da ich meinen eigentlichen Beruf wegen Krankheit auch nicht mehr ausüben konnte, musste eine Entscheidung her.

Soll die NoCover eingestellt werden?

Ich hatte die Wahl, die NoCover entweder einzustellen oder an einen fähigen User abzugeben. Aber die NoCover war, wie man so schön sagt, mein Lieblingskind. Also habe ich lange gesucht und schließlich Kilian gefunden, der schon lange für die NoCover sehr gute Artikel geschrieben hat. Ein paar Anrufe und E-Mails später und ich hatte Kilian überredet, dass er die NoCover weiterführen soll.

Die Ausgabe 90 war dann die letzte Ausgabe, die von mir erstellt wurde. Mit der Ausgabe 91 übernahm dann Kilian das Kommando über die NoCover.

Die Gegenwart

Seit dem Tag gab es von mir eigentlich nichts mehr in der NoCover zu lesen. Das liegt aber nicht daran, dass ich keine Lust mehr habe oder die NoCover schlecht finde. Es liegt einfach daran, dass ich weiterhin schwer krank bin und meine Zeit einfach extrem einteilen muss. Das war auch der Grund, warum der APC & TCP Computerclub am 17.10.2001 aufgelöst wurde. Inzwischen kümmere ich mich nur noch um den APC & TCP Vertrieb und um die Amiga Future.

Ein paar Fakten:
  • Erscheinungstermin NoCover #01: 1.2.1994.
  • NoCover #90 war meine letzte Ausgabe.
  • Ab NoCover #91 übernahm Kilian das Steuer.
  • Inzwischen sind 100 Ausgaben erschienen.
  • Ursprüngliches Anzeigeprogramm:
    Magnetic Pages
  • Ausgabe 1-19 Public Domain.
  • Ausgabe 20-90 (c) geschützt.
  • Ausgabe 91 bis jetzt Freeware.
  • Am 17.10.2001 wurde der Club aufgelöst.
  • Am 11.5.1992 wurde der Vertrieb gegründet.
  • APC stand für Amiga Power Club.
  • TCP stand für The Commodore Pirates.
  • Wurde später umbenannt in
    Amiga Personal Computer &
    Teamwork Computerclub Programming.

Jetzt ist nun die 100. Ausgabe der NoCover erschienen und ich hoffe, dass noch viele Ausgaben der NoCover erscheinen werden.

Ich glaube, man kann die NoCover mit ruhigem Gewissen als einen wesentlichen Teil der Amiga-Geschichte bezeichnen, da sie großen Einfluss auf den Amiga-Markt und viele Geschehnisse hatte. Viele ehemalige Redakteure der NoCover schrieben bzw. schreiben bei bekannten Printmedien. Viele Programmierer wurden erst durch die NoCover bekannt. Und die AmigaAktuell, die wohl jeder kennen wird, wurde in der NoCover gegründet. Viele andere Disk- und Online-Magazine haben sich die NoCover als Vorbild genommen, aber kaum eines hat sich so lange wie dieses Mag auf dem Markt behaupten können.

Es gibt natürlich noch unzählige Beispiele, was alles durch die NoCover entstanden ist. Wäre doch eigentlich eine schöne Idee, wenn einmal einige User einen kleinen Artikel schreiben würden, welchen Einfluss die NoCover auf sie selbst hatte. Das wäre dann auch gleich eine ganze Menge an Stoff für die nächsten Ausgaben der NoCover.

Ich verstehe auch nicht so ganz, warum immer weniger User für ein Mag wie die NoCover schreiben. Sicher, das Internet ist wesentlich schnelllebiger als ein monatlich erscheinendes Mag. Aber es ist etwas ganz anderes, in einem Mag etwas zu veröffentlichen als irgendwo auf einer Homepage. Jeder, der schon einmal aktiv an einem Mag mitgerabeitet hat weiß was ich meine...

In der Geschichte der NoCover gab es auch ungewöhnliche Aktionen.

Firmen wollten zum Beispiel Testberichte ihrer Proukte verhindern (was niemals gelang) oder PD-Händler kamen auf die Idee, die NoCover für DM 10,- zu verkaufen. Letzteres habe ich dann auf einfache Art und Weise unterbunden. Die NoCover 19 war die letzte Ausgabe, die als Public Domain erschien. Alle Ausgaben danach habe ich urheberrechtlich, sprich (c) geschützt. Das Kopieren und Weiterverbreiten der NoCover war damit verboten und ich habe auch alle Zuwiderhandlungen strafrechtlich verfolgt. Natürlich wollte ich kein Geld damit verdienen, sondern nur verhindern, dass sich diverse Händler mit der Arbeit der Redakteure bereichern. Ich vergab dann kostenlose Lizenzen an Händler, Mailboxen und User, die einen vernünftigen Verkaufspreis für die Disketten verlangten. Seit der Ausgabe 91 ist die NoCover wieder Freeware.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Usern bedanken, die an der NoCover mitgearbeitet haben. Ohne euch wäre die NoCover niemals so erfolgreich gewesen!!!!

Ich wünsche euch allen viel Spaß mit der NoCover und hoffe, dass sie uns noch lange erhalten bleiben wird,

Andreas Magerl

Editorial der NoCover #01

Tja, hier sollte ich eigentlich so 'ne Art Vorwort für die NoCover
schreiben. Ich hab' bloß, ehrlich gesagt, nicht die geringste Ahnung,
was ich da jetzt schreiben soll.

Also, die NoCover ist entstanden, weil viele Mitglieder endlich
ein 100% eigenes Clubmagazin haben wollten. So, Ihr wolltet es haben,
und hier ist es nun! Ich hoffe, es gefällt Euch.

Mit der NoLimit hatten wir ja das Problem, daß bis dato noch nicht die
2. Ausgabe erschienen ist. Warum, dürft ihr mich nicht fragen.
Texte sind ja genügend von Euch eingegangen und ich habe sie
sofort an den Jürgen weitergereicht. Naja, als Ersatz haben wir ja jetzt
die NoCover, die für die NoLimit-Abos herausgeschickt wird.

Die NoCover wird 100%(!!) alle 6 Wochen erscheinen.
Aber dazu brauchen wir natürlich auch Eure Unterstützung.
Wir brauchen Texte massenweise. Was Ihr da schreibt, ist im Grunde
eigentlich egal, solange es irgendwie interessant ist.

Besonders gute Artikel über Anwendungsprogramme werden von uns noch
gesucht.

Außerdem bitten wir alle Grafiker unter Euch, uns doch ein paar Pics
zu den verschiedenen Rubriken zu zeichnen, damit die NoCover
auch grafisch etwas besser dasteht. (Bitte max. 16 Farben verwenden.)

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen Redakteuren
bedanken, die teilweise Nachtschichten eigelegt haben, damit die
1. Ausgabe der NoCover pünktlich erscheinen tut.

Ich hoffe, daß sich noch viele Schreiberlinge finden werden, damit wir
weiterhin auch pünktlich die NoCover herausbringen können.

Und natürlich hab' ich jetzt gleich wieder 'ne große Frage an Euch.
Auf den nächsten 2 Seiten sind ein paar nette Pics. Sollen wir diese
Bildchen zur Bewertung der Tests verwenden? Sozusagen als Hitstern
oder so ähnlich??? Schreibt mir doch bitte so schnell wie möglich
Eure Meinung dazu!!

So, und das war 'nen wunderbares trockenes Editorial.
Irgendwie kann ich heute keine guten Texte mehr schreiben. Ist wohl
schon etwas spät und ich sollte lieber mal etwas an der Matratze horchen.

Also viel Spaß bei der ersten Ausgabe der NoCover und erwartet bitte
nicht zuviel (Aller Anfang ist schwer!),

Andreas





(c) by APC&TCP, Andreas Magerl      Amiga is a registered trade mark of Amiga Inc.